Filou
Unser Kleinster wurde am 10.April 2004 auf einem Gutshof geboren. Seine
Mutter ist eine wunderschöne Dreifarbige, als Vater wird ein
langhaariger roter Kater vermutet. Filou hat eine Schwester, die
dreifarbig ist wie die Mutter. Ich war auf der Suche nach einem kleinen
Kater, weil ich das Gefühl hatte dass meiner Katze Fanny etwas
langweilig ist, seit sie ihren Bruder nicht mehr hat. Schliesslich
erfuhr ich von dem kleinen Kater und dachte mir, schwarzweiss wie Fanny
und der verschwundene Faisal, das wäre
was...
Ich ging den winzigen Kerl anschauen und war sofort begeistert... so
süss. Und die Zeichnung seines Fells...wenn ich an Wiedergeburt
glauben
würde - er sah und sieht Faisal so ähnlich! Mal abgesehen von
der Länge des Fells jedenfalls, ich kaufte schon mal eine
Bürste
für Langhaarkatzen. Bei einigen Besuchen machte ich Unmengen
von Fotos, hier sind einige davon (weitere auf den Seiten "Bilder" und
"Tiergespräche"):
Am 4.Juni holte ich den Kater ab. Er war zwar erst acht Wochen alt und
schien mir noch nicht ganz "reif" dafür, aber seine Schwester
wurde schon einige Tage früher abgeholt. Wie winzig das Tierchen
war...
Der Empfang zu Hause
war wie erwartet nicht besonders einfach. Katze
Fanny kam freundlich maunzend auf Filous Korb zumarschiert, worauf
dieser
drinnen richtiggehend "explodierte"- klang so nach einer Mischung aus
fauchen
und niessen. Querry wurde auf die selbe Art "begrüsst".
Praktischerweise ist meine Wohnung gut unterteilbar, so liess ich Filou
erst einmal sein eigenes Zimmer beziehen.
Die Sache mit der Katzenkiste schien er anscheinend bestens im Griff
zu haben, aber fressen wollte er überhaupt nicht, das Futter
schien
ihn überhaupt nicht zu interessieren. Am dritten Abend, ich
überlegte mir bereits, wie ich das Tierchen mit einer Pippette
"zwangsernähren" könnte, gab es Filet für Zweibeiner.
Beim entsprechenden Versuch konnte man unschwer feststellen, dass das
Filet auch von Filou gewürdigt wurde. Verschlecktes Tier...
glaubte ich jedenfalls.
Am anderen Morgen gab's wiederum Katzenfutter, Filou würdigte es
keines Blickes. Ich legte einige Stückchen von dem
übriggebliebenen Filet darauf - keine Reaktion. Ich fütterte
ihn von Hand mit einem Stückchen Filet, schnapp und weg war's!
Schliesslich führte ich ein Fleischstückchen gaaanz langsam
von Filous Nase bis zum Katzenfutter - und plötzlich
war es, als hätte man endlich den richtigen Knopf gefunden. Der
kleine
Kater fing an zu fressen, und frass alles. Seither verschlingt er alles
was
ihm vor die Nase kommt. Von wegen verschleckt, er hatte einfach bis
dahin
nicht gelernt, wie man Katzenfutter vom Teller frisst.
Ich begann, die Tiere miteinander in der Küche zu füttern.
Nach meiner Erfahrung gibt's in dem Moment am wenigsten Probleme, jeder
ist auf seine Schüssel fixiert. Den Hund hielt ich dabei an der
Leine.
Obwohl meine Küche sehr klein ist, passierte wie erwartet gar
nichts.
Jeden Tag versuchte ich, Filou an den Hund zu gewöhnen. Am Anfang
hatte ich Bedenken... der Kleine "explodierte" schon bei mehreren
Metern Entfernung. Fauch, knurr, brummel und Gesang... Und der Hund
zerrte an
der Leine und schnappte nach dem Kätzchen, sobald er nahe genug
rankam.
Ich konnte ihn unmöglich loslassen!
Am neunten
Abend der Filou bei uns verbrachte, fütterte ich wie
gewohnt die Katzen und den Hund. Filou war als letzter noch immer am
fressen,
und wie gewohnt spazierte ich mit Querry an der Leine ein paarmal
hinter
dem fressenden Katerchen hin und her.
Und plötzlich spürte ich, dass es gut war - als hätten
die Tiere mit mir gesprochen. Ich liess den Hund von der Leine und
kümmerte mich nicht weiter um die Tiere, ich wusste dass nichts
geschehen würde! Heute ist der "Tag danach", am Morgen haben
Querry und Filou lustig gespielt, der Kater sass auf dem Stuhl und der
Hund rannte rundherum, Katerchen versuchte mit der Pfote die Nase oder
den Schwanz von Querry zu erwischen. Das Spiel lief ähnlich, wenn
Filou in einem Kochtopf im Schrank sass... Nach
einiger Zeit muss Filou noch weiterhin in sein Zimmer zurück,
damit
alle wieder etwas zur Ruhe kommen. Fanny lässt den Kleinen langsam
näher an sich ran, ist aber einfach etwas überfordert von
dessen
Frechheit und Energieausbrüchen.
Filou wächst wie verrückt, ihn auf die Waage zu setzen ist
allerdings ein ziemliches Geduldsspiel!
Am 12.Juni, mit 9 Wochen wiegt Filou 1090 Gramm... Genau eine Woche
später sind es bereits 1300 Gramm.
Bald wird der Topf als "Behälter" zum wiegen ausgedient
haben...
Mit Querry geht es immer besser, die beiden sind Freunde, oder
zumindest schon mal Spielkameraden geworden. Wie schnell das geht...
gerade eben war noch wildes Gefauche auf der einen und böse
Schnapperei auf der anderen Seite. Ich dachte das funktioniert nie! Nun
spielen die beiden Tiere miteinander, als hätten sie nie etwas
anderes gekannt. Diese Toleranz untereinander, diese Fähigkeit die
"Sprache" des anderen zu lernen, versetzt mich immer wieder in
Erstaunen. Sie müssten nicht miteinander auskommen, könnten
sich auch einfach aus dem Weg gehen - aber sie lassen sich vollkommen
auf den anderen ein, akzeptieren seine andersartigkeit. Hier einige
Bilder..
ich könnte stundenlang zusehen.
Viel Zeit ist vergangen... Filou wird demnächst ein halbes Jahr
alt. Zwar ist er immer noch deutlich kleiner als Fanny, aber jetzt
sieht man in etwa, was "aus ihm wird"... und er ist wunderschön
geworden.
Sein Haar ist nicht wirklich lang (uff...) ausser am Schwanz, den
trägt er wie eine luftige Federboa.
Filous liebstes ist immer noch spielen mit Querry, anhechten,
dranhängen, umhauen. Nebst Fanny, die seit dem verschwinden ihres
Bruders zwar viel anhänglicher, aber dennoch keine Schmusekatze
geworden ist, habe ich jetzt wieder eine richtige
Wärmflasche... Filou macht sich's auf mir bequem, sobald ich mich
auf's
Sofa setze.
Nun ist Filou schon über eineinhalb Jahre alt... und sein Fell
doch ziemlich lang geworden. Er ist ein stolzer Kater, hat die Flausen
so ziemlich abgelegt - abgesehen davon dass er manchmal Fanny durch die
Gegend jagt. Wärmflasche ist er für mich nach wie vor so oft
es geht.. und er ist überhaupt sehr menschenfreundlich. Manche
Nachbarn beehrt er täglich mit Besuchen, meine nächsten
Nachbarn warten jeweils schon auf seinen Tagesrundgang durch ihre
Wohnung, öfters mit Zwischenhalt auf "seinem" Sofa dort.
Zum Spazieren mit Querry kommt er auch gern mit, wobei er dann vor
allem wenn Schnee liegt verlangt hochgenommen zu werden. Er
pfötelt dann an meinem Bein, und wenn ich ihn ignoriere krallt er
sich einfach hoch. Ich spaziere dann Hexenmässig durch die Gegend,
Katze auf dem Buckel, Hund zu Füssen.
Fanny kommt selten mit spazieren wenn Filou mitgeht, sie weiss dass sie
sonst von ihm herumgejagt wird. Aber da Filou des öfteren zu faul
oder anderweitig beschäftigt ist, sind beide Katzen etwa gleich
oft mit von der Partie.