Tierheilpraktikerin, Akupunktur, Shiatsu..
Vor Jahren schon habe ich mich umgesehen nach einer guten Schule, um diese
Ausbildung zur "THP" zu absolvieren.
Ich habe mir Prospektmaterial zusenden lassen, welches dann nach
einiger Zeit wieder in einer Schublade verschwand.
Das Interesse war nach wie vor da, auf der anderen Seite überwogen
aber die Nachteile...
Vor allem: Teuer, die Sache... nicht in Bezug auf das, was von den Schulen
angeboten wurde, aber einfach darum,
weil sich's nicht um einen anerkannten Beruf handelt (kann man dann etwas
Brötchengebendes draus machen?), und ausserdem ganz einfach - zuviel
für meine finanziellen Mittel.
Inzwischen brutzelte das Feuer für die Idee weiter... vielleicht könnte
ich diese Ausbildung ja doch irgendwie irgendwann zum Job machen?
Und wenn nicht als Haupterwerb, dann doch vielleicht als Nebenjob? Ich
suchte und fand im Internet andere Absolventen so einer Ausbildung,
die anscheinend auch "etwas daraus gemacht hatten".
Die Entscheidung fiel, als ich Erstens unter Dutzenden die Schule fand,
an der mir alles passte (der professionelle Internet-Auftritt, die Unterlagen
und ein sehr netter und informativer Anruf),
und Zweitens finanzielle Unterstützung erhielt durch meinen Papa,
herzlichen lieben Dank, schmmmmmatz!!
So bin ich jetzt am "büffeln", es ist viiieel Material, aber sehr
interessant.
Immer wieder wird betont, dass diese Ausbildung den Tierarzt nicht ersetzen
kann und soll. Da bin ich voll und ganz derselben Meinung.
Der Heilpraktiker ist etwas Anderes... und könnte eine gute Ergänzung
zum Tierarzt sein - leider wollen die meisten Tierärzte das nicht so
sehen.
Ich möchte mich wegen meines gärtnerischen Hintergrundes (da
bin ich "eidg. dipl.") vor allem auf Heilpflanzenkunde spezialisieren,
auch auf die chinesische Heilpflanzenkunde, weil mich die chinesische Heilkunde
immer schon interessiert hat.
Aber bis dahin gibt's noch viel zu lernen.
Nix wie los, die nächste Lerneinheit wartet schon ungeduldig darauf
verschlungen zu werden...!
Geschafft... nach drei Monaten Arbeit hatte ich meine Diplomarbeit zum Thema
"Anwendungen von Traditioneller chinesischer Medizin bei typischen Kleintierkrankheiten"
am 8.Januar 07 abgeschickt. Zwei Monate später hielt ich mein Diplom
in der Hand:
Durch diese Fernschule habe ich einen grossen Überblick über die
Behandlung von Tieren mit den verschiedensten Naturheilmittel-Arten und -Formen
gewonnen.
Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Anatomie, etc. ... mein Wissen nach
dem Studium der vier dicken Riesenordner ist breit, aber im einzelnen nicht
sehr tief.
Richtig eingearbeitet in ein Thema habe ich mich erst mit der Diplomarbeit.
Die Chinesische Medizin, die mich schon als Teenager fasziniert hat, hat mich
mit dieser Arbeit völlig in ihren Bann gezogen.
Ich habe angefangen, die Zusammenhänge dieses gegen 5000 Jahre alten
Systems wirklich zu sehen. Ich staunte und staune noch immer...
Wie unglaublich ganzheitlich die Sichtweise in diesem System ist, wie alles
zusammenpasst - jedes Organ, jedes Nahrungsmittel, jede psychische und physische
Eigenheit, jeder Geruch und jede Konsistenz, jede Farbe fügt sich ein
in ein unglaublich komplexes Ganzes.
Das ich mich auf irgend etwas spezialisieren muss, wenn ich nach diesem
Studium weitermachen will, war mir von vornherein klar.
Und es war nie die Frage in welche Richtung dies gehen würde.. in die
der TCM, der traditionellen chinesischen Medizin.
Nun habe ich eine Schule gefunden, in der ich Tierakupunktur
lernen kann, diesmal nicht als reiner Fernlehrgang, sondern mit Praxis.
Ich durfte ein Wochenende lang "schnuppern" gehen und war hell begeistert.
Auch Querry war dabei und hat (von mir!) zwei Nadeln gesetzt bekommen..
Nun warte ich auf mein Lernmaterial, ich bin gespannt..!!
Das Lernmaterial durchgearbeitet... uff. Die Woche in Deutschland (Viernheim
bei Mannheim) war total spannend, Eindrücke die ich nie mehr vergessen
werde.
Dadurch dass man eine Woche lang wirklich "dort" blieb, war die Sache schon
intensiv. Der ganze Stoff, den man davor monatelang gepaukt hatte, wurde
nochmals durchgenommen, dazwischen ging's auf einen Pferdehof in der Gegend.
Manche fanden die Praxis sei zu kurz gekommen, aber ich fand's total spannend,
nur schon die Typen der Pferde und deren Probleme gemeinsam rauszufinden.
Dass die Besitzer der Pferde diese nicht von irgendwelchen Greenhorns löchern
lassen wollten, konnte ich sehr gut verstehen.
Die Prüfung fand ich recht hart, erst eine Theorieprüfung, dann
praktisch einen Meridianverlauf zeigen und ein Fallbeispiel bearbeiten (die
Hündin von einem Kursteilnehmer, die hatte die Probleme des Beispiels
natürlich nicht, was die Sache zusätzlich erschwerte).
Unsere Lehrerin fand ich prima.. mit der hätte ich noch einige Jahre
weiterlernen mögen.. oder diskutieren nach "Feierabend"...
Nach der Rückkehr landete ich etwas hart auf dem Boden.. aufgeschreckt
durch die österreichischen Kursteilnehmer, die in ihrem Heimatland ziemliche
Auflagen zu beachten haben, wandte ich mich an das Veterinäramt, um
dort mal abzuklären, was ich als Tierheilpraktikerin in der Schweiz
eigentlich machen darf und was nicht.
Die Antwort war deutlich und niederschmetternd. Kurz gesagt: Praktisch nichts,
schon gar keine "invasive" Therapie wie die Akupunktur.
Ich begriff die Welt nicht mehr.. bis anhin hatte ich nur das Internet nach
Auflagen durchforstet und überall gelesen, es gebe keine Gesetze hierzu.
Unter "keine Gesetze" verstand ich automatisch "man darf". Das war falsch.
Man muss also nichts verstehen von Akupunktur und TCM um diese an Tieren
anwenden zu können...man benötigt einen Dr.vet.-Titel dazu.
Klingt böse, ist aber so. Nicht dass ich irgendwelche Fähigkeiten
von Tierärzten anzweifeln wollte - liegt mir sehr fern. Aber die TCM
ist nun mal was GANZ anderes.
Nachdem ich mich etwas erholt hatte, wandte ich mich an den schweizerischen
Tierheilpraktikerverband.
Dieser Verband kämpft für die Anerkennung des Berufs Tierheilpraktiker,
ausserdem gab man sich echt Mühe mich wieder etwas aufzubauen..
Unter anderem wurde die Tiershiatsu-Schule erwähnt,
Shiatsu sei eine Therapie die gute Akzeptanz bei den Tierärzten geniesse.
Bin natürlich sofort die entsprechende Site anschauen gegangen. Bei
einem Besuch eines Weihnachtsmarktes für Pferdefans, wo die Schule mit
einem Stand vertreten war, habe ich mich gleich angemeldet.
Inzwischen war ich zwei Wochenenden an der Schule, habe bereits viel gelernt,
einige Techniken an Pferden, Mitschülerinnen, Stoff- und echten Hunden
ausprobiert.
Ich fühle mich wohl, kann all' das bereits gelernte wieder anwenden,
da Shiatsu auf TCM basiert und lerne neues dazu - es geht weiter!
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