Schlange,
Fische, Mäuse...
Zu meinem kleinen "Zoo" gehört erst einmal noch die Schlange Kaa
(nach der hypnotisierenden Schlange im Dschungelbuch). Sie ist eine
Präriekornnatter, eine
ungiftige Schlange deren ursprüngliche Heimat Nordamerika ist. Kaa
wurde in der Schweiz gezüchtet. Als ich sie Ende November 2000 in einer
Tierhandlung kaufte, war sie ein "Schnürsenkel" von ca. 30cm Länge
und einen Monat alt. Heute ist sie gut 1,2 Meter lang. Präriekornnattern
haben im Gegensatz zu Kornnattern keine Rottöne in ihrem Schuppenmuster,
sondern Grau- und Brauntöne.
Viele Menschen verstehen nicht, was man an einer Schlange als Haustier
gut finden kann. Mich haben diese Tiere schon immer fasziniert, einfach
nur zusehen und staunen über die Eleganz und Balance, mit der sich
so ein Tier bewegt... Kaa liegt gerne in meinem Pullover, und manchmal lasse
ich sie in der Badewanne schwimmen. Das scheint sie weniger zu mögen,
aber ich denke es tut ihr gut. Ausserdem ist es wunderschön anzusehen,
wenn eine Schlange schwimmt.
Diese Nattern fressen Mäuse, auch das finden viele Menschen schrecklich.
Wenn ich sehe mit welcher Präzision und Geschwindigkeit die Schlange
eine Maus fängt, tötet und verschlingt,
verstehe ich auch diese Meinung nicht. Die selben Menschen finden es völlig
normal, wenn ihre Katze stundenlang mit einer gefangenen Maus spielt - und
diese oft nicht frisst wenn sie ihren Verletzungen erlegen ist. Die Mäuse
für meine Schlange züchte ich selber, weitere Mitglieder meines
"Zoos".
Schliesslich gehört noch ein Aquarium dazu, besetzt mit Neonfischen,
Diamantsalmlern, Kupfersalmlern und Schwertträgern. Ich mag Fische
die nicht allzu kompliziert sind, was mich
am Aquarianer-Hobby reizt ist vor allem die Gestaltung des Lebensraums
der Fische. Darum ist mein Aquarium auch oben offen (besseres Foto folgt!),
die Pflanzen sollen herauswachsen können wie in einem Stück Bachlauf.
Auch beim Terrarium hatte ich viel Spass beim Gestalten und Herstellen
der Ausstattung, die "Felsen" habe ich aus Styropor zusammengesetzt, mit
einem Brenner geformt, Sand daraufgeklebt und das Ganze mit
Farbe bemalt. Der Ast im Hintergrund ist vollständig hohl, das ist
der Lieblingsplatz der Schlange. Hier hat sie ihre Ruhe. Seltsamerweise
nimmt man bei Schlangen automatisch an sie seien dumm, wahrscheinlich weil
sie keine Beine haben und einem Wurm ähneln. Bei näherer Beschäftigung
mit so einem Tier merkt man jedoch rasch, dass die Schlange ihre Umgebung
haargenau kennt, Veränderungen in ihrem Lebensraum nicht besonders schätzt,
und dass eine Schlange sogar "ihre Launen hat" - manchmal ist sie einfach
sauer!
Am 21.05.2005 ist ein "Neuer" zu uns gekommen: Schorsch, der Hornfrosch
(Ceratophrys cranwelli). Schorsch (oder doch Georgette?) ist ein Albino.
Eigentlich wollte ich einen Naturfarbenen, aber als ich dann diesen kleinen
Kerl mit den frischen Farben entdeckte, habe ich mich "verliebt"...
Schorsch ist erst etwa so gross wie ein Fünffrankenstück und
frisst Grillen (später auch Mäuse). Bis jetzt hat er allerdings
noch gar nichts gefressen, ich habe ihn ja auch erst seit gestern. Wenn Schorsch
ein Männchen ist, wird er ca. 10cm im Durchmesser, wenn Schorsch Schorschette
ist, wird sie in etwa 15cm.
Irgendwie bin ich froh, dass er noch so klein ist, vor einem ausgewachsenen
Tier hätte ich wohl etwas Angst. Die Tiere haben "Knochenzähne",
zu Zähnen gewachsene Teile des Schädels, damit können sie
scheint's ziemlich deftig zubeissen.
Aber eben, Schörschchen ist klein und friedlich, und vor dem Einzug
in sein neues Heim sass er friedlich auf meiner Hand. Habe mal eine gute
Beschreibung für diese Tiere gelesen: Viiieel Maul mit etwas Frosch
drum rum...
Schorsch(ett?)chen ist gewachsen, in knapp fünf Monaten sicher das
Dreifache geworden. Es hat auch einiges an Grillen und Maden (Mehlmotten,
Bienenmaden) vertilgt. Heute 01.10.05 musste mal wieder Modell gesessen werden
für die Kamera, sass auch schön friedlich auf meiner Hand.. WARUM
KANN MAN BLOSS NIRGENDS NACHLESEN, DASS DIE EINEM PLÖTZLICH AUS HEITEREM
HIMMEL ANPISSEN??? Lach.. und zwar mit kräftigem Strahl pfeilgerade hintenraus!
Das stinkt nicht und tut auch sonst nichts, aber erschrocken bin ich schon
ziemlich... na ja geschieht mir auch recht, so ein armes Fröschle bei
der Mittagsruhe zu stören!
Fröschle wächst und wächst... und fährt daher des
öfteren aus der Haut. So ein Frosch häutet sich, indem er erst
an den Hinterbeinen mit Rudern die Haut löst, um diese dann quasi nach
vorne wegzumampfen. Er frisst also die ganze Haut auf und zieht sie so über
den Körper.
Normalerweise sieht man das kaum, weil die alte Haut feucht und weich
am Körper anliegt. Zufälligerweise hatte ich Schorsch genau vor
einer fälligen Häutung aus seiner luftfeuchten Umgebung genommen,
um das Terrarium zu reinigen. Ich setzte ihn auf nasses Moos in eine grosse
Glasvase. Dadurch dass dort die Luftfeuchtigkeit nicht gewohnt hoch war,
trocknete die Haut auf dem Rücken etwas ein, und als ich Schörschle
in sein frisch geputztes Terrarium zurück setzte, löste sich die
Haut beim weiterfressen sichtbar ab:
17.Mai 2007
Streifengrasmäuse
Seit ich hier das letztemal etwas reingeschrieben habe, sind noch ein Paar
Tierchen zu meinem Zoo hinzugekommen...
Als ich im Internet neue Käfige für meine Farbmäuse ersteigerte,
stiess ich auf einen Bauern, der nebst den "normalen" Pferden und Kühen
auch Schlangen, Zebus (diese Rinder mit den riesigen Hörnern) und verschiedenste
Arten von Mäusen und Ratten hält und züchtet.
Unter anderem hatte er afrikanische Streifengrasmäuse. Diese Mäuse
sind wunderschön mit ihren "Frischlingsstreifen" - und sie sind absolut
geruchlos. Man kann sie also problemlos im Wohnzimmer halten.
Die Heimat der "Streifis" ist die Steppe Afrikas, vor allem im Norden am
Rand der Wüste. Die Tiere legen Nester und Gänge im Gras an, leben
also nicht im Boden. Sie sind wechselaktiv, sowohl am Tag wie auch in der
Nacht unterwegs. Meine ruhen immer so ca. 2 Stunden, dann sind sie eine
Stunde aktiv, etc.
Zu den Käfigen kam also noch ein Pärchen dieser Streifenmäuse
.
Nach einem Jahr ohne Mäusenachwuchs dachte ich, vermutlich seien die
Tiere zu eng verwandt, ich hatte gelesen dass sich die Tiere dann nicht
paaren. Doch eines Abends erschien plötzlich eine Mini-Streifchenmaus,
inzwischen ist die Familie zu sechst und musste in ein grösseres Terrarium
umziehen.
Das Bild vom kleinen Mäuschen auf dem Teelöffel entstand beim
Umzug in's grössere Heim. Hätte ich gewusst das solche Winzlinge
im Nest sind, hätte ich natürlich gewartet... sowas wird meist übel
genommen. Zu meinem Erstaunen haben zwei von drei kleine Streifchen den "Löffelumzug"
überlebt.
Die angefressenen Ohren der beiden Elterntiere kommen daher, das die Tiere
in der Zucht auf zu engem Raum zusammenleben mussten. Der Nachwuchs hat
schöne, intakte Ohren.
Dezember 07
Vor einigen Monaten sind die "alten" Streifengrasmäuse gestorben, auch
von den Jungen ist das Kleinste nicht über die Runden gekommen.
Der Nachwuchs besteht nur aus männlichen Tieren, und ich wollte sie
eigentlich nicht "aussterben" lassen, wirklich schöne und interessante
Tiere. Ein halbes Jahr lang habe ich Tierhandlungen und Privatpersonen nach
weiblichen Mäusen abgesucht, bis ich nun endlich fündig geworden
bin.
Die neuen Damen hatte ich erst mal durch ein Gitter getrennt von den Männchen,
nachdem aber einen Tag und eine Nacht lang von beiden Seiten am Gitter genagt
wurde (nerv), habe ich das Ding entfernt. War vielleicht etwas zu früh..
die Tiere beissen sich zwar nicht, jagen sich aber wie irre umher, dabei
gibt's blutige Nasen von den Wänden.
Wird schon werden...
Wenigstens gab's noch einige schöne Fotos. Der Hintergrund ist etwas
unpassend (falscher Kontinent), aber seit die Grenzen nicht mehr durchsichtig
sind, gibt's weniger blutige Nasen.
Griechische Landschildkröten
Im Sommer 2006 wurde an meiner Arbeitsstelle eine Landschildkröte
abgegeben. Der Fund wurde sofort in's offizielle Tierfundregister im Internet
eingetragen. Eigentlich rechnete aber niemand von uns damit, dass sich bald
jemand melden würde, also nahm ich das Tier mit nach Hause. In einer
kleinen Plastikkiste hätte es ja keine schöne Zeit gehabt...
Nach ein paar Tagen Auslauf im Garten unter Aufsicht und Nächten im
Plastikbecken fand ich, das sei kein Zustand für das Tier. Da sich
immer noch kein Besitzer gemeldet hatte baute ich im Garten ein richtiges
Gehege für die Schildkröte, samt Frühbeetkasten als warme
Nachtunterkunft.
Kaum war die Kröte im neuen Zuhause eingezogen, rief mich ein Kollege
an, er habe auf dem Nachhauseweg einen Zettel an einem Zaun gesehen, jemand
suche seine Schildkröte.
Ich rief an, und die eben aus den Sommerferien zurückgekommene Besitzerin
konnte ihre Schildkröte bei mir abholen.
Eigentlich fand ich das sehr ok, die Frau hatte ihre geliebte Schildkröte
zurück, die aus dem "Ferienlager" bei Bekannten abgehauen war.
Aber ich hatte jetzt ein fixfertiges Schildkrötenheim.. ohne Bewohner.
Ausserdem hatte das Tier eine Erinnerung hervorgezaubert... als kleines
Mädchen war es für mich immer das Grösste, der Schildkröte
"Jacqueline" die im Garten meiner Grossmutter zuhause war, ein Salatblatt
und ein Stückchen Tomate zu bringen.
(ok, nicht das ideale Futter, aber sie mochte es so)
Also denn, was lag näher - als eine eigene Schildkröte. Ich informierte
mich ausgiebig im Internet über Anschaffung und Haltung. Eine Schildkröte
ist gar nicht so glücklich alleine, also mussten es zwei sein.
Bald fand ich zwei Schildkröten in einer Zoohandlung. Die eine hatte
einen höckerigen Panzer, nicht gerade eine Zeichen für die beste
Haltung. Aber die beiden waren quicklebendig, darum kaufte ich sie trotzdem.
Die zwei waren etwa so gross wie Fünffranken-Stücke, sie brachten
gerade mal 36 und 51 Gramm auf die Wage. Inzwischen haben sie die erste
Überwinterung überstanden, Gewicht und Grösse haben sich
verdoppelt.
Kurze Zeit nach der Anschaffung passierte ein "Unfall", meinem Kater Filou
gelang es irgendwie, sich in das Schildkrötengehege zu zwängen.
Er schnappte sich das kleinere Tier und machte sich damit davon.
Glücklicherweise bringt er mir meist seine Beute, und auch diesmal
warf er mir das arme Ding vor die Füsse. Der vordere Teil des Bauchpanzers
durchlöchert und zum Teil ganz weggerissen, im oberen Panzerteil vorne
Löcher drin, Beine und der Hals waren verletzt. Ich gab der Schildkröte
keine grossen Überlebenschancen, die Wunden waren so tief. Aufgeben
ist aber nicht meine Art - täglich desinfizierte ich die verletzten
Stellen und bastelte Verbände darüber, die der Schildkröte
eine normale Fortbewegung ermöglichten ohne das Schmutz in die Wunden
kam.
Und siehe da.. die kleine Kröte genas vollständig. Zwar fehlt
jetzt der vordere Teil der Bauchplatte, aber das scheint keine Probleme zu
bereiten.
Bald geht's wieder ganz ins Freie, und im Moment bin ich dran ein wirklich
sicheres Gehege zu bauen. Einbruchssicher vor allem, wegen Filou. Mit praktischen
Gitterklappen oben, damit ich für Wasserwechsel etc. nicht jedesmal
alles auseinandernehmen muss.
Schorsch II
Ebenfalls im Sommer 2005 starb Schorsch, er frass einfach eines Tages nicht
mehr und fiel rasch quasi in sich zusammen. Innert einer Woche war er tot,
keine Ahnung warum.
Schorsch II kaufte ich kurz darauf, er (oder doch sie?) ist naturfarbig
und viel "lebendiger" als sein Vorgänger.
Normalerweise hockt Schorschle flach zusammengekauert leicht in den Boden
eingekauert da und wartet, bis was fressbares dahergewandert kommt. Kommt
was, ist er uuunglaublich schnell! (Ohne Witz!!)
Damit er sich für das Foto etwas aufrichtet (so platt wie eine Flunder
sieht man ihn kaum) habe ich ihm eine grosse Heuschrecke gegeben. Man kann
den Flügel noch etwas sehen im Maulwinkel...
Ich bin immer froh, wenn ich die Pinzette wiederkriege. Hatt er das Teil
nämlich mal mit im Maul, braucht man ziemlich viel Geduld, bis das Tier
das Maul freiwillig wieder aufmacht. Vorher gibt's nur Pinzette mit Frosch
dran.
Schorsch II ist vielleicht diesmal wirklich eher Schorschette... Er/sie
misst im Durchmesser jetzt schon etwa 9cm, das wäre für ein Männchen
schon fast Endgrösse. Mit etwa 1,5 Jahren sollte die aber kaum erreicht
sein, also handelt es sich wohl um eine Dame, die noch ein paar Zentimeter
wächst. Macht aber nichts.. da sich Madame ja kaum bewegt, ist ihr das
Zuhause wohl eher zu gross als zu klein.
Man bedenke, je kleiner das Terrarium, desto eher läuft einem das Futter
nicht weg ;-))